Common Ground: Geschichte verbindet
Das Theaterstück „Common Ground“ begleitet fünf Schauspieler_innen, die in den 90ern aus Ex-Jugoslawien nach Berlin gekommen sind. Ihre Kindheit ist von Flucht und Kriegstrauma geprägt. Das Stück zeigt die Widersprüche auf und stellt Fragen, statt nach Erklärungen zu suchen. Wie kann ein „Common Ground“ aussehen?
Ein Spaziergang mit Skopje (Spoken-Word-Auftritt)
Mitschnitt vom Auftritt bei der
Spoken Word Show „Protestgrübchen“.
sie haben dir den plan aufgetischt:
optimierung bis 2014.
dich in ein korsett gesteckt,
dich nicht gefragt,
rot mit filigranen sonnen bestickt…
Nostalgie eines Migrantenkindes
Was bedeutet es zwischen zwei Kulturen hin- und hergerissen zu sein? Das Leben zwischen den Welten ist oft geprägt von Identitätschaos, Entwurzelung und Einsamkeit. Mehrheitsdeutsche können meine postmigrantische Perspektive nicht nachempfinden, während mir meine Familie in Ex-Jugoslawien Nostalgie vorwirft.
ein spaziergang mit skopje (Gedicht)
sie haben dir den plan aufgetischt:
optimierung bis 2014.
dich in ein korsett gesteckt,
dich nicht gefragt,
rot mit filigranen sonnen bestickt.
die schnüre festgezogen,
die stäbe hart wie säulen,
die geschichte stützen müssen…
Ein Dienstag in Skopje (Kurzgeschichte)
An diesem Dienstag in Skopje fragt die Oma ihre Enkelin: Liebling, bist du hungrig? Und die Enkelin sagt: Nein, Oma, immer noch nicht. Dann hüpft die Oma zum Herd und sagt: Burek und der Bohneneintopf von gestern sind noch da, und die Enkelin sagt: Nein, Oma, ich habe keinen Hunger…
Doma (Kurzgeschichte)
Ich bin so viel herumgereist, in meinem Zimmer. Hab meine Möbel umgebaut und umgefärbt und umgestellt, verschoben, manchmal zertrümmert. Sie waren zu laut und zu kantig. Meine Bücher schnarchen oft, also hab ich sie neu sortiert, nach Alphabet….
Integra- was?!
Mein Vater fragte mich, ob ich bei der Eröffnung seiner Ausstellung „etwas zu Integration“ sagen wollte, weil ein paar Politiker*innen da sein würden. Ich antwortete: „Also, wenn ich ehrlich sein darf, Papa… ich meine wirklich ehrlich, dann mache ich das gerne!“ Er hörte sich meine Ideen an, schmunzelte und gab das Ok.